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Waqf - Systeme

🏛️ Waqf-Systeme

Selbsttragende Strukturen statt ständiger Spendenaufrufe.


💬 Warum wirtschaftliche Waqf-Systeme?

Viele Hilfswerke leben von ständigen Spendenaufrufen.
Doch was passiert, wenn die Spenden ausbleiben?
Schulen schließen, Brunnen versiegen, Mitarbeiter verlieren ihren Lohn.

Faircharity e.V. verfolgt ein anderes Ziel:
Unabhängigkeit von Spenden durch wirtschaftlich funktionierende Waqf-Systeme.

Einmal aufgebaut – dauerhaft wirksam.

Unsere Waqf-Strukturen verbinden islamische Werte mit moderner Wirtschaft.
Das bedeutet: Wir bauen Projekte, die selbst Einkommen generieren
und sich so dauerhaft selbst erhalten – ganz im Sinne von Sadaqa Jariyah.


💡 Das Prinzip: Kapital bewahren, Wirkung vermehren

Ein Waqf ist kein Verbrauch, sondern ein Kreislauf.
Das Kapital bleibt bestehen, die Erträge finanzieren fortlaufend soziale Projekte.
So entstehen dauerhafte Einnahmequellen, die das Hilfssystem selbst tragen.

🔄 Beispiel:

Ein Stück Land wird zu einem Landwirtschaftsprojekt.
Das Land bleibt im Besitz des Waqf.
Ein Teil der Ernte ernährt Bedürftige –
der Rest wird verkauft und fließt zurück in den Fonds.

Spenden werden zu Strukturen – Strukturen erzeugen Erträge – Erträge finanzieren Hilfe.


⚙️ Wie das Faircharity-Waqf-System funktioniert

Phase Beschreibung
1. Aufbau Spender finanzieren den Aufbau eines produktiven Projekts (z. B. Farm, Bildungszentrum, Immobilie).
2. Betrieb Lokale Mitarbeiter betreiben das Projekt wirtschaftlich – halal, nachhaltig und transparent.
3. Ertrag & Reinvestition Gewinne werden reinvestiert oder zur Finanzierung anderer Projekte genutzt.
4. Kontrolle & Reporting Jahresberichte dokumentieren Ertrag, Ausgaben & Wirkung.
5. Wachstum Ein Teil der Überschüsse wird in neue Waqf-Strukturen investiert – so entsteht ein wachsendes Netzwerk.

Wir bauen Systeme, keine Kampagnen.


💼 Wirtschaftliche Waqf-Kategorien

Kategorie Beschreibung Wirkung & Nutzen
🌾 Agrar-Waqf Bewirtschaftung von Ackerland, Obstplantagen, Viehzucht oder Fischfarmen. Schafft Ernährungssicherheit, Jobs & finanzielle Rückflüsse für Waisenhäuser.
🏠 Immobilien-Waqf Bau von Wohnhäusern, Gästehäusern oder kleinen Gewerbeflächen. Regelmäßige Mieteinnahmen finanzieren Bildung & medizinische Versorgung.
⚙️ Produktions-Waqf Lokale Werkstätten, Handwerks- oder Recyclingbetriebe. Beschäftigung & Eigenfinanzierung laufender Projekte.
☀️ Energie-Waqf Solaranlagen, Generatoren & Stromnetze zur Selbstversorgung. Reduziert Betriebskosten & liefert Einnahmen durch Energieverkauf.
🏫 Bildungs-Waqf Schulen & Schulbetriebe, deren Gebühren sozial gestaffelt sind. Bildung für Bedürftige, Einnahmen durch Stipendiensystem.
💧 Wasser-Waqf Aufbau eigener Brunnenbau Teams, Tankwagen & Filteranlagen mit Einnahmen für Wartung & Neubau. Sicherung nachhaltiger Wasserversorgung.

Jeder Waqf ist ein kleines Unternehmen mit ewigem Gewinn – für die Ummah.


🌍 Wirtschaftliche Wirkung: Von Spende zu System

Einmalige Spenden erzeugen kurzfristige Hilfe.
Waqf-Strukturen schaffen nachhaltige Wertschöpfung.

Typ Spende Wirkung
💸 Klassische Spende Verbrauchbare Unterstützung (z. B. Lebensmittel, Kleidung) Einmalige Hilfe
🏗️ Waqf-Investition Aufbau von einkommensgenerierenden Strukturen Dauerhafte Wirkung, unabhängig von neuen Spenden

Waqf ist die islamische Antwort auf langfristige Entwicklung.


📊 Transparenz & Wirtschaftlichkeit

  • Jedes Waqf-Projekt wird buchhalterisch separat geführt

  • Erträge & Ausgaben werden jährlich geprüft und veröffentlicht

  • Reinvestitionen werden transparent dokumentiert

  • Beteiligte Spender erhalten jährliche Wirkungsberichte & Renditenachweise (sozial, nicht finanziell)

Transparenz ist kein Marketing, sondern Vertrauen.


🕌 Spirituelle Grundlage

„Wenn der Mensch stirbt, enden seine Taten, außer drei:
fortlaufende Wohltat, nützliches Wissen und ein rechtschaffener Nachkomme, der für ihn bittet.“

(Hadith, Muslim)

Ein Waqf vereint alle drei:
Er schafft fortlaufende Wohltat,
vermittelt Wissen
und sichert Versorgung über Generationen hinweg.

Ein Waqf arbeitet weiter – auch wenn du längst gegangen bist.


💬 Kurz gesagt

Wir bauen keine Abhängigkeiten –
wir schaffen Eigenständigkeit.

Faircharity e.V. – Waqf-Systeme.
Wirtschaftlich, islamisch, nachhaltig.


🤲 Jetzt Waqf-Partner werden

➡️ Beteilige dich an der Entwicklung wirtschaftlicher Waqf-Systeme –
für eine Ummah, die sich selbst versorgt.

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💡 Fünf wirtschaftliche Waqf-Ideen mit geringem Startkapital

Diese Modelle sind realistisch umsetzbar, scharia-konform, und direkt anschlussfähig an eure bestehenden Faircharity-Projekte
(z. B. Wasser, Empowerment, Landwirtschaft, Bildung).


1️⃣ Wasser-Waqf – Aufbau lokaler Brunnenbau-Teams

Ziel:
Nicht nur Brunnen bauen, sondern ein eigenes, geschultes lokales Team aufbauen, das selbstständig arbeitet.

Ablauf:

  1. Anschaffung von Grundausrüstung (Bohrgerät, Pumpe, Werkzeug).

  2. Schulung von 2–3 lokalen Arbeitern.

  3. Ausführung von Brunnenprojekten für Faircharity & externe Auftraggeber.

  4. Überschüsse fließen in den Waqf-Fonds für Wartung & Reparaturen.

Startkapital: ca. 2 000 – 5 000 €

Ertrag: 10–15 % Rückfluss pro Projekt, nachhaltig über Jahre.

🟢 Waqf-Nutzen: Wartungskosten für Faircharity-Brunnen decken sich langfristig selbst.


2️⃣ Tier-Waqf – Vieh als produktive Sadaqa

Ziel:
Statt jedes Jahr teure Opfer-Kurbans einzukaufen,
werden Tiere im Voraus gezüchtet oder gepflegt – Eigentum des Waqf.

Ablauf:

  1. Anschaffung von Ziegen, Schafen oder Kühen.

  2. Pflege durch lokale Bauern gegen Anteil am Ertrag (Milch, Jungtiere, Fleisch).

  3. Ein Teil wird zu Kurban-Zwecken geopfert; der Rest erzeugt Einkommen.

  4. Erträge finanzieren neue Tiere & soziale Projekte.

Startkapital: 1 000 – 3 000 €

Ertrag: 1–2 Kurban-Tiere pro Jahr + laufende Einnahmen.

🟢 Waqf-Nutzen: Opfergaben & Ernährung sichern sich aus eigenen Mitteln.


3️⃣ Produktions-Waqf – Näherei & Werkstatt

Ziel:
Schaffung kleiner Werkstätten, die Kleidung, Schuluniformen, Taschen oder Hygieneartikel produzieren.

Ablauf:

  1. Anschaffung einfacher Maschinen & Material.

  2. Ausbildung von Frauen oder Jugendlichen.

  3. Produkte werden an Schulen, Waisenhäuser oder lokale Märkte verkauft.

  4. Gewinne gehen in Gehälter + Waqf-Rücklage.

Startkapital: 1 500 – 4 000 €

Ertrag: 20–30 % Umsatzrendite; Beschäftigung & Selbstversorgung.

🟢 Waqf-Nutzen: Frauen-Empowerment, lokale Wirtschaft & Eigenfinanzierung von Projekten.


4️⃣ Landwirtschafts-Mini-Waqf – Gemüse, Kräuter & Bienen

Ziel:
Kleine Flächen oder Gemeinschaftsgärten als Einnahme- & Ernährungsquelle.

Ablauf:

  1. Kauf oder Pacht kleiner Fläche.

  2. Anbau von schnell wachsenden Pflanzen (Tomaten, Chili, Minze).

  3. Verkauf auf lokalen Märkten.

  4. Gewinne für Familienhilfe & Reinvestition.

Startkapital: 500 – 2 000 €

Ertrag: Laufende Mikroerlöse + Selbstversorgung.

🟢 Waqf-Nutzen: Ernährungssicherheit & Einkommen durch Eigenproduktion.


5️⃣ Bildungs-Waqf – Computer- oder Nähkurszentrum

Ziel:
Kleine Lernzentren gründen, die Ausbildung + geringe Kursgebühren anbieten.
(So wie ein islamischer social enterprise.)

Ablauf:

  1. Anschaffung von 2–3 Computern oder Nähmaschinen.

  2. Schulung lokaler Lehrkräfte.

  3. Teilnahmegebühren werden sozial gestaffelt.

  4. Einnahmen decken Betrieb + Überschüsse fließen in Waqf.

Startkapital: 1 500 – 3 000 €

Ertrag: Monatliche Einnahmen + langfristige Ausbildungseffekte.

🟢 Waqf-Nutzen: Bildung & Einkommensstabilität aus eigener Kraft.


🕌 Was ist ein Waqf – Islamisch erklärt

Ein Waqf (وقف) bedeutet im Arabischen „anhalten, stillstellen“.
Es ist die islamische Form einer ewigen Stiftung:
Etwas wird für Allah „angehalten“,
damit sein Nutzen fortbesteht – ohne dass der Grundbesitz oder das Kapital je verkauft wird.

📜 Grundlage im Islam

Der Prophet ﷺ sagte:

„Wenn ein Mensch stirbt, enden seine Taten – außer drei:
fortlaufende Wohltat (Sadaqa Jariyah),
nützliches Wissen,
oder ein rechtschaffener Nachkomme, der für ihn betet.“**
(Sahih Muslim)

Ein Waqf ist genau diese fortlaufende Wohltat.
Die Früchte gehören der Gemeinschaft –
die Wurzeln bleiben Allah gewidmet.


⚖️ Wie ein Waqf islamisch korrekt umgesetzt wird

Schritt Erklärung
1. Absicht (Niyyah) Der Gründer erklärt: „Dieser Besitz gehört Allah – sein Nutzen den Menschen.“
2. Stiftung (Tasjīl / Registrierung) Das Eigentum wird rechtlich gesichert: Grundstück, Tierbestand, Maschinen oder Kapital dürfen nicht mehr verkauft werden.
3. Verwalter (Mutawalli) Eine vertrauenswürdige Person oder Organisation (z. B. Faircharity e.V.) verwaltet den Waqf im Namen Allahs.
4. Zweckbindung (Nadhir) Der Nutzen wird klar festgelegt: Bildung, Wasser, Waisen, Gesundheit etc.
5. Nutzung & Reinvestition Nur der Ertrag (nicht das Kapital) darf für gute Zwecke genutzt werden; Überschüsse werden reinvestiert.

Ein Waqf darf wachsen – aber niemals verkauft oder aufgelöst werden.


🧭 Wie Faircharity das praktisch umsetzt

1️⃣ Identifikation von Standorten – Wo können lokale Strukturen wirtschaftlich funktionieren?
2️⃣ Aufbauphase durch Spenden – Startfinanzierung (einmalig).
3️⃣ Übergang in den Waqf-Fonds – Nach Aufbau fließen Gewinne zurück in das System.
4️⃣ Reinvestition & Multiplikation – Gewinne werden genutzt, um neue Projekte zu starten.
5️⃣ Langfristige Selbstständigkeit – Nach 2–3 Jahren trägt sich das Projekt selbst.

Beispiel:

Eine Spende von 2 000 € baut ein kleines Nähzentrum.
Dieses erwirtschaftet monatlich 200 €.
Davon fließen 50 € in neue Maschinen → 50 € an Faircharity Waqf-Fonds → 100 € als Gehälter.
Nach 2 Jahren finanziert dieses Projekt seine Nachfolger.


💬 Kurz gesagt

Spenden erschöpfen sich.
Waqf erschafft Kreisläufe.

Faircharity e.V. – Wirtschaftliche Waqf-Systeme.
Von Abhängigkeit zu Eigenständigkeit,
von Hilfe zu Struktur,
von Gabe zu Zukunft.